Der erste Durchgang des Weinberg Campus Accelerators ist Geschichte. Seit Juli 2020 wurden Gründungsteams und junge Unternehmen im Rahmen eines von der Europäischen Union und des Landes Sachsen-Anhalt geförderten Projektes mithilfe von Branchenexpert*innen für den Einstieg in den Life-Science-Markt vorbereitet. Mitte November beendeten die Teams mit ihren Abschlusspräsentationen (Pitches) die Premiere des Accelerators.
In den letzten vier Monaten feilten die Teilnehmenden mithilfe von Expert*innen unter anderem an Geschäftsmodellen, Marketingstrategien, Finanzierungsoptionen und Zertifizierungen. Dazu gab es noch eine Portion Wissen zu klinischen Studien und Internationalisierung sowie Selbstreflexion der Verhandlungs- und Führungsqualitäten. Diese fünf Teams gehören zur Accelerator-Klasse 2020:
- TrypCo: Das Team von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg entwickelt neuartige Biopharmazeutika für die Krebsbehandlung. Die TrypCo-Technologie erlaubt die positionsspezifische Verbindung von Proteinen mit kleinen Molekülen. Eines der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate möchte das Team bis in präklinische Studien vorantreiben.
- matriheal: Am Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS wurde intensiv das Strukturprotein Elastin untersucht, das zur Elastizität von Haut und Organen beiträgt. Die neuartigen elastinbasierten Wundauflagen des Gründungsprojekts matriheal sollen die Heilung von Wunden verbessern. Ziel des Teams ist eine Unternehmensgründung im Frühjahr 2021.
- Agrovac Biotech: Eine Revolution bei der Herstellung von therapeutischen Proteinen auf Pflanzenbasis, strebt Agrovac Biotech an. Mögliche Anwendungsgebiete wären In-vitro-Diagnostika oder Impfungen. Das Team aus Indien möchte sich perspektivisch am Technologiepark Weinberg Campus mit seiner Firma ansiedeln.
- MEDWARE PLUS: Das Gründungsprojekt MEDWARE PLUS ist eine Ausgründung des halleschen App-Entwicklers Mirko Kisser. Seine App soll die Nachsorge von Patienten mit einem Kunstherzen (VAD) engmaschiger machen und Komplikationen frühzeitiger erkennen. Die App soll als Medizinprodukt Anfang des kommenden Jahres an den Markt gehen.
- EastCyte Biosciences: Die EastCyte Biosciences GmbH züchtet dreidimensionale Organstrukturen für die Forschung. Der aus Halle (Saale) stammende Firmengründer Dr. Thomas Neumann ist Geschäftsführer von Nortis Bio in Seattle (USA), einem der führenden amerikanischen Unternehmen auf dem Gebiet der Organ-on-Chip Technologie. EastCyte Biosciences soll eine Schlüsselrolle bei der Etablierung der Chips auf dem europäischen Markt übernehmen. Der Weinberg Campus als Wissenschaftsstandort in Mitteldeutschland und seine Nähe zum Luftfrachtdrehkreuz am Flughafen Halle- Leipzig bieten dafür beste Voraussetzungen.
„Der Weinberg Campus Startup-Accelerator stellt ein tolles Programm für Pre-Seed- und Seed-Startups aus den Life Sciences und der Medizintechnik dar", sagt Coach Dr. Merle Fuchs. "Das Intensivprogramm mit Workshops, Coachings und Präsentationsrunden, die den hohen technologischen, strategischen und finanziellen Anforderungen in diesen Branchen Rechnung tragen, hat jedes einzelne Gründungsteam innerhalb von vier Monaten gewaltig dabei unterstützt, sich noch stärker als bisher auf die eigenen Ziele und Erfolgsfaktoren zu fokussieren, Schlüsselprozesse zu professionalisieren und noch überzeugender aufzutreten.“
Bewerbung bis 6. Dezember 2020
Der Accelerator startet im Januar in den zweiten Durchgang. Bis zum 6. Dezember 2020 können sich Startups oder Gründungsprojekte aus den Bereichen Bioeconomy, New Materials und Greentech sowie Schnittstellentechnologien per E-Mail an accelerator@weinberg-campus.de bewerben.