Glossar
Accelerator
Ein Accelerator ist ein Programm, das Know-how und Infrastruktur zur Verfügung stellt, um ein Unternehmen zu unterstützen. Ziel ist die Beschleunigung bestimmter Geschäftsprozesse.
AG
AG steht für Aktiengesellschaft. Hier ist die Besonderheit, dass das Vermögen des Unternehmens in Aktien aufgeteilt ist und dadurch auch gehandelt werden kann. Durch die Zersplitterung wird das finanzielle Risiko auf mehrere Aktionär*innen aufgeteilt und dadurch minimiert. Bei einer Gründung müssen 50.000 Euro in die Gesellschaft eingebracht werden.
Ausgründung
Die Gründung erfolgt aus einem bestehenden Unternehmen oder einer Institution (Hochschule, Forschungseinrichtung) heraus.
Berufsgenossenschaft
Die Berufsgenossenschaft gehört zu den fünf Säulen der Sozialversicherung und stellt die gesetzliche Unfallversicherung dar. Sie stellt die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung, um Erkrankungen und Unfälle behandeln zu lassen und im Unternehmen Vorsorge zu leisten. Eine Anmeldung zur Berufsgenossenschaft ist für viele Unternehmen verpflichtend.
Bürgschaft
Bürgschaft bedeutet, dass sich eine Person oder Bank dazu bereiterklärt, die Schulden/Verbindlichkeiten eines Unternehmens zu übernehmen, wenn dieses nicht dazu in der Lage ist.
Business Angel
Ein Business Angel ist eine private Person, die in junge Unternehmen investiert und dafür Anteile am Unternehmen erhält. Neben Geld wird vor allem die meist vorhandene unternehmerische Expertise des Angels mit in das Unternehmen eingebracht.
CrowdfinanzierungBusiness Model Canvas
Das Business Model Canvas ist eine Methode, um Geschäftsideen zu analysieren und in eine Struktur zu geben. Mithilfe der Methode lässt sich herausfinden, ob sich die Umsetzung eines Geschäftsmodells oder Startups lohnt. Entwickelt wurde die Methode von Alexander Osterwalder.
Businessplan
Ein Businessplan umfasst alle wesentlichen Punkte, die ein Unternehmen ausmacht. Neben dem Geschäftsmodell werden Aussagen zum Produkt/Dienstleistung, zur Finanzierung, Einnahmenmodell, Marketing/Vertrieb, Standortwahl, Wachstumsprognosen, Chancen/Risiken, Gründerteam etc. getroffen. Der Businessplan dient vor allem der eigenen Strukturierung des Gründungsvorhabens und gibt Kapitalgeber*innen (Banken/Investoren) einen ganzheitlichen Überblick.
Chancengründung
Durch eine Erfindung oder Erkenntnis wird eine Person motiviert, ein Unternehmen zu gründen. Im Zentrum steht die Chance, sich erfolgreich selbstständig zu machen.
Co-Working
Bei Co-Working verfügt man nicht über ein eigenes Büro, sondern teilt sich Räumlichkeiten und technische Infrastruktur (WLAN, Drucker, Services) mit anderen Personen/Unternehmer*innen.
Crowdfinanzierung
Unternehmen können Kapital auch über die Crowd (Menge) einsammeln. Hier werden meist kleinere Beträge von vielen Personen zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug erhalten die Kapitalgeber*innen entweder virtuelle Anteile an einem Unternehmen oder Rabatte/Gutschriften auf Produkte/Dienstleistungen des Unternehmens.
Darlehen
Ein Darlehen ist eine klassische Finanzierungsform. Ein Geldbetrag X wird von Darlehensgeber*innen (Bank, Privatperson) an Darlehensnehmer*innen (Unternehmer*innen) übergeben. Diese verpflichten sich, den Betrag plus Darlehensgebühr, nach einer bestimmten Laufzeit zurückzuzahlen.
Disruptiv
Als disruptiv wird eine Technologie, Herangehensweise oder Dienstleistung bezeichnet, wenn sie den etablierten Standard ablöst.
ego.-Start
ego.-Start ist ein Programm in Sachsen-Anhalt, das Gründer*innen in der Anfangsphase durch ein Stipendium, Zuschüsse für Coachingleistungen und die Finanzierung von Machbarkeitsstudien unterstützt.
ego.-Wissen
Mit dem Programm ego.-Wissen erhalten Gründer*innen in Sachsen-Anhalt kostenlosen Zugang zu Vorgründungs- und Nachgründungskursen für die persönliche Qualifizierung/Weiterbildung.
Eigenkapital
Eigenkapital beschreibt finanzielle Mittel, die zur Finanzierung des Unternehmens aufgebracht werden oder als Gewinn im Unternehmen zur Verfügung stehen.
Einstiegsgeld
Das Einstiegsgeld ist eine Sozialleistung, die vom Jobcenter gewährt wird. Hierdurch wird eine Person nach der Existenzgründung finanziell für einen bestimmten Zeitraum unterstützt.
Einzelgründung
Eine Einzelgründung/Einzelunternehmen liegt dann vor, wenn die einzelne, gründende Person gleichzeitig die Geschäftsführung innehat.
Einzelunternehmen
Einzelunternehmer*innen tragen die volle Verantwortung für ihr Handeln. Sie bestimmen allein und frei über ihren Geschäftszweck.
EXIST
EXIST ein Förderprogramm des Bundes, das sich vor allem an Wissenschaftler*innen und Hochschulen richtet. Es gibt das EXIST-Gründerstipendium und EXIST-Forschungstransfer. Beide Programme unterscheiden sich in Höhe der Förderung/des Stipendiums und der zur Verfügung gestellten Mittel.
Finanzplan
Der Finanzplan beinhaltet alle wirtschaftlichen Kosten und Einnahmen eines Unternehmens. Er verdeutlicht, ob das Geschäftsmodell tragfähig ist, wie viel Kapital ggf. benötigt wird und wie sich das Unternehmen in einer Zeitspanne von fünf Jahren entwickeln wird.
Fördermittel
Länder oder Bund fördern bestimmte Ausgaben von Unternehmen, damit diese sich schneller entwickeln und am Markt etablieren können. Förderfähig sind zum Beispiel Stipendien, Honorare für Berater, Kosten für Messebeteiligungen etc.
Franchise
Bei einem Franchise-Modell gründet man ein Unternehmen auf einer erprobten Geschäftsidee. Unternehmer*innen beziehen zudem bestimmte Waren und Dienstleistung beim Franchise-Anbieter und bezahlen eine Lizenzgebühr. Vor allem in der Gastronomie und im Einzelhandel sind Franchise-Modelle beliebt und verbreitet.
Freiberufler*innen
Ein Freiberuf wird selbstständig ausgeführt und basiert auf einer wissenschaftlichen, künstlerischen oder pädagogischen Tätigkeit. Eine freiberufliche Tätigkeit ist kein Gewerbe, womit keine Gewerbesteuer anfällt.
Fremdkapital
Fremdkapitel beschreibt finanzielle Mittel, die als Verbindlichkeit (Kredit, Darlehen) in das Unternehmen eingebracht werden.
GbR
Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts wird von mindestens zwei Personen gegründet, die ein gemeinsames Ziel verfolgen.
Geschäftsidee
Die Geschäftsidee definiert den Kern einer Unternehmung.
Gesellschaftsform
In Deutschland gibt es verschiedene Unternehmensformen, in die sich Gründer*innen einordnen müssen. Es gibt die Wahl zwischen: Einzelunternehmen, Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften und sonstigen Gesellschaften (Stiftungen, Genossenschaften). Die Wahl der Gesellschaft gibt die Struktur in puncto Haftung, Steuern und Kapital vor.
Gewerbe
Ein Gewerbe ist eine wirtschaftliche Tätigkeit, die Unternehmer*innen auf eigene Rechnung und Verantwortung betreiben. Ein Gewerbe muss angemeldet werden.
gGmbH
Die gGmbH ist eine Abwandlung der GmbH und folglich gelten auch die meisten gesetzlichen GmbH-Vorschriften für die Gründung und Führung einer "gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung". Viele Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Kindergärten werden aufgrund der gestiegenen wirtschaftlichen Anforderungen als gGmbH geführt. Es steht der gemeinnützige Zweck im Vordergrund des Handelns und nicht die Gewinnmaximierung.
GmbH
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist eine Form der Kapitalgesellschaft, die in Deutschland weit verbreitet ist. Die Inhaber*innen/Gesellschafter*innen haften nicht mit ihrem Privatvermögen. Als Stammkapital müssen bei der Gründung einer GmbH 25.000 Euro als Einlage geleistet werden.
Haftung
Je nach Gesellschaftsform haften Unternehmer*innen mit ihrem privaten Vermögen/Besitz, sollte das Unternehmen Forderungen nicht begleichen können.
Handelsregister
Das Handelsregister informiert über die rechtlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse von Unternehmen und kann von jeder Person eigensehen werden.
Handwerkskammer
Die Handwerkskammer ist eine Selbstverwaltungseinrichtung des Handwerks in einem bestimmten Kammerbezirk. Ziel ist die Vertretung von Handwerksinteressen.
Industrie- und Handelskammer
Die IHK ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, zu der alle Unternehmen einer Region (außer Handwerksunternehmen, Landwirtschaft, Freiberufler) gehören.
Inkubator
In einem Inkubator werden Technologien und Geschäftsmodelle entwickelt und erprobt. Je nach Zweck des Inkubators wird eine Infrastruktur an Geräten, Laboren, Räumen sowie Expertenwissen zur Verfügung gestellt.
Innovation
Eine Innovation ist eine neue Idee/Erfindung, die einen hohen wirtschaftlichen Erfolg erwarten lässt.
KG
Die Kommanditgesellschaft ist eine besondere Form der Offenen Handelsgesellschaft, daher muss sich diese Gesellschaftsform auch an die Regelungen der OHG halten. Allerdings sind bei einer OHG alle Gesellschafter*innen ebenbürtig - bei der KG hingegen gibt es Kommanditist*innen und Komplementär*innen.
Kleinunternehmerregelung
Damit die Kleinunternehmerregelung greift, darf der Gesamtumsatz nicht mehr als 22.000 Euro pro Jahr betragen. Der Vorteil ist, dass Kleinunternehmer keine Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen müssen.
KMU
KMU steht für: kleine und mittelständische Unternehmen. KMU zeichnen sich dadurch aus, dass sie bis zu 250 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz bis zu 50 Millionen Euro haben.
Lean Canvas
Die Lean Canvas Methode basiert auf dem Business Model Canvas, fokussiert sich aber stärker auf das Produkt. Es geht darum, schon vor der Einführung herauszufinden, ob ein Produkt/Service am Markt bestehen kann und den Bedürfnissen der Kund*innen entspricht.
BusinessplanLean-Startup-Methode
Die Lean-Startups-Methode wurde von Erie Ries entwickelt und basiert auf dem Build (bauen), Mesure (messen), Learn (lernen) Prinzip. Ein Minimum Viable Produkt (MVP), das kleinstmögliche funktionsfähige Produkt, wird durch Kommunikation und Feedback ständig verbessert und nutzungsorientiert weiterentwickelt. So können Kosten gespart und Fehlentwicklungen vermieden werden.
Leasing
Leasing ist eine Finanzierungsalternative, bei der ein Objekt den Leasingnehmer*innen gegen ein vereinbartes Nutzungsgeld und für einen bestimmten Zeitraum überlassen wird.
Mehrwertsteuer
Die Mehrwertsteuer wird bei jedem Verkauf, jeder abgerechneten Dienstleistung auf den geschaffenen Mehrwert erhoben.
Meilensteinplan
Ein Meilensteinplan verdeutlicht, welche Erfolge ein Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum erreicht hat oder erwartet.
Meisterpflicht
Im Handwerk dürfen in vielen Bereichen nur Personen mit einem Meisterbrief ein Unternehmen gründen.
Mezzanine-Kapital
Mezzanine beschreibt eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital.
Mitarbeiterbeteiligung
Die Mitarbeiter*innenbeteiligung (engl. ESOP – Employee Stock Ownership Plan) ist vor allem für Startups interessant. Da die Gehälter in einem Startup meist unter Marktniveau sind, werden Mitarbeiter*innen Anteile am Unternehmen angeboten, um diese langfristig zu binden und zu motivieren.
Nebengewerbe
Eine Gründung im Nebengewerbe ist eine Gründung, die neben einem bestehenden Haupterwerb vorgenommen wird.
Notar
Ein Notar beglaubigt und beurkundet Gesellschaftsverträge und ist für bestimmte Gesellschaftsformen verpflichtend.
Notgründung
Man spricht von einer Notgründung, wenn eine Person sich selbstständig macht, da auf dem Arbeitsmarkt keine adäquate Stelle frei ist.
Offene Beteiligung
Bei einer offenen Beteiligung erwerben Investor*innen Anteile am Unternehmen und das Stammkapital wird erhöht. Die Investor*innen werden daher für einen bestimmten Zeitraum Mitgesellschafter*innen des Unternehmens.
OHG
Die Offene Handelsgesellschaft (OHG) ist eine reine Handelsgesellschaft. Gründer*innen sind in der Regel Kaufleute, die einen gemeinsamen Unternehmenszweck verfolgen. Partner*innen können sowohl natürliche als auch juristische Personen sein.
Partnergesellschaft
Freiberufler*innen müssen nicht allein für sich arbeiten. Sie können sich auch zur Ausübung ihrer Tätigkeit zusammenschließen. Damit entsteht eine Partnergesellschaft (PartG), die auf den gesetzlichen Vorgaben der GbR beruht, allerdings eine Möglichkeit zur Beschränkung der Haftung bietet.
Pitch
Startups, die auf Kapitalakquise sind, pitchen ihr Geschäftsmodell vor Kapitalgeber*innen. Innerhalb kurzer Zeit geben sie einen umfangreichen Eindruck über das Unternehmen. Ein Pitch dient in erster Linie dazu, Interesse zu wecken und in weitere Finanzierungsgespräche einzusteigen.
Sicherheiten
Kapitalgeber*innen wie Banken oder Investor*innen können Sicherheiten verlangen, die in ihren Besitz übergehen, wenn der Gläubiger*innen die Forderungen nicht mehr bedienen können. Beispiele für Sicherheiten sind privates Eigentum oder Vermögen.
Spin-off
Bei einem Spin-off basiert die Unternehmensgründung auf einer bereits entwickelten, innovativen Technologie, die jedoch für einen anderen Zwecks als ursprünglich geplant verwendet wird.
Startup
Startups werden in der Regel von mehreren Personen gegründet. Die Unternehmen sind hochinnovativ in ihren Produkten, Dienstleistungen, Geschäftsmodellen und/oder Technologien. Zudem zeichnen sie sich durch ein starkes Umsatz- und Mitarbeiterwachstum aus.
Steuernummer
Die Steuernummer wird vom Finanzamt vergeben und eindeutig einer Person, einem Unternehmen zugeordnet.
Stille Beteiligung
Bei einer stillen Beteiligung leisten Investor*innen eine Einlage in das Unternehmensvermögen und erhalten im Gegenzug eine Beteiligung am Gewinn. Die Investor*innen erwerben dabei aber keine Unternehmensanteile und vertreten das Unternehmen auch nicht nach außen als Gesellschafter*innen. Das zur Verfügung gestellte Geld wird als Eigenkapital bewertet und stärkt daher das Rating des Unternehmens.
Teamgründung
Bei einer Teamgründung gründen mindestens zwei Personen ein Unternehmen und sind in der Regel auch Bestandteil der Geschäftsführung.
UG
UG (haftungsbeschränkt) steht für Unternehmergesellschaft und dabei handelt es sich gewissermaßen um die kleine Form der GmbH. Wichtig ist immer der Zusatz "haftungsbeschränkt", der Kund*innen und Geschäftspartner*innen der Gesellschaft gleich darauf hinweist, dass die Haftung eingeschränkt ist.
Unternehmensnachfolge
Die Unternehmensnachfolge ist eine Art der Gründung, bei der ein bestehendes Unternehmen übernommen und weitergeführt wird.
Venture Capital
Venture Capital wird auch als Risiko- oder Wagniskapital bezeichnet. Investor*innen beteiligen sich mit zum Teil hohen Summen an Startups und erwerben dadurch Anteile am Unternehmen. Sie werden also Mitgesellschafter*innen. Ziel ist, dass diese Anteile zu einem späteren Zeitpunkt gewinnbringend wiederverkauft werden. Bei Insolvenz des Startups ist auch ein Totalverlust des Kapitals möglich.
Zuschuss
Ein Zuschuss ist in der Regel eine nicht rückzahlbare Geldleistung.