Businessplan schafft Transparenz
Unabhängig davon, ob du einen Businessplan schreibst oder nicht, solltest du dir über die verschiedenen Aspekte im Klaren sein, die üblicherweise Bestandteile eines Businessplans sind. All diese Fragen sind nicht nur für dich als Unternehmer*in wichtig. Auch deine Bank wird zu einigen Punkten etwas erfahren wollen. Die Gliederung eines Businessplans hilft dir, dich strukturiert mit der Übernahme eines Unternehmens auseinanderzusetzen und dich gut auf das Bankgespräch vorzubereiten.
Kläre die Rahmenbedingungen deiner Unternehmensnachfolge
Grundsätzlich geht es darum, den Zustand des Unternehmens, das du kaufen wirst, genau zu kennen, und zu wissen, was du absehbar ändern oder wohin du das Unternehmen führen möchtest. Bevor du dich in die Details des Businessplans stürzt, solltest du dir über die Rahmenbedingungen deiner Unternehmensübernahme Gedanken machen. Diese Fragen solltest du auch in der Zusammenfassung des Businessplans beantworten, damit man gleich weiß, worum es geht.
1. Geschäftsmodell und Unternehmensstruktur:
- Willst du das Unternehmen im Wesentlichen wie bisher fortführen oder willst du es stark verändern?
- In welchen Unternehmensbereichen willst du etwas verändern?
2. Unternehmensführung:
- Willst du das Unternehmen alleine übernehmen oder zusammen mit Partner*innen?
- Willst du das Unternehmen für eine Übergangsphase zusammen mit den bestehenden Inhaber*innen führen?
3. Außenwahrnehmung:
- Willst du das Unternehmen in der Außendarstellung gegenüber deinen Kunden und Partnern verändern?
Danach beantwortest du detailliert die Fragen eines Businessplans
Wenn du die grundsätzlichen Fragen geklärt hast, kannst du dich Stück für Stück durch die Details des Businessplan arbeiten. Der Plan kann dabei grundsätzlich die gleiche Gliederung wie bei einer Neugründung haben, aber bei den Inhalten geht es eben nicht nur darum, wo du mit dem Unternehmen hinwillst, sondern auch wie das Unternehmen jetzt dasteht und was du ändern möchtest:
- Was ist der Kern deiner Geschäftsidee?
- Was bietet dein Unternehmen an?
- Wer sind deine Kunden?
- Wie groß ist das Risiko, dass Kunden beim Eigentümerwechsel abspringen?
- Wer führt das Unternehmen und welche relevanten Qualifikationen hast du (und haben ggf. deine Partner*innen)?
- Wie viel Umsatz und Gewinn macht dein Unternehmen und wie ist deine Prognose?
- Wie viel Fremdkapital benötigst du und wofür?
Denke bei den Fragen jeweils daran, dass du nicht nur beantwortest, wohin du das Unternehmen führen willst, sondern auch, wie der aktuelle Zustand ist und ob Änderungen geplant sind. Kurz: Beschreibe jeweils deinen Plan/deine Ziele, den Ist-Zustand und die nötigen Änderungen.
Achte auf die Besonderheiten einer Unternehmensübernahme
Es gibt jedoch noch ein paar Besonderheiten für einen Businessplan zur Unternehmensnachfolge, die in der Standardgliederung und -leitfragen nicht enthalten sind.
- Prüfe genau, welche Verträge, Verpflichtungen und Schulden du übernimmst und ob alle nötigen Erlaubnisse vorhanden sind.
- Erstelle einen Zeitplan für deine Übernahme: Wann ist die Übergabe, welchen Verpflichtungen musst du im Zuge der Übernahme bis wann nachkommen, wann scheiden die bisherigen Eigentümer ganz aus?
- Erläutere im Finanzteil den Kaufpreis. Während bei einer Neugründung der Fokus auf dem Kapitalbedarf für Investitionen steht, ist bei einer Übernahme eine Auflistung und Bewertung der Unternehmensausstattung, also des Unternehmensvermögens, wichtig.