Magdeburg. In Zeiten der Pandemie ist die Baubranche eine solide Säule der Konjunktur. Insgesamt 73 Prozent der Baubetriebe schätzen ihre Geschäftslage aktuell als gut ein. Sie gehörten zu den wenigen Unternehmen, die vom Lockdown so gut wie nicht betroffen waren. Zu diesem Ergebnis kommt die Handwerkskammer Magdeburg nach Auswertung der Herbst-Umfrage 2020 in ihrem Kammerbezirk.
Insgesamt fällt das Urteil der handwerklichen Unternehmen zum Zeitpunkt der Befragung positiv aus. So bewerteten 56 Prozent der Teilnehmer*innen ihre Lage mit gut; zehn Prozent berichten von einer schlechten Lage. Der Geschäftsklimaindikator, bei dem auch die Erwartungen berücksichtigt werden, liegt mit 87 von 100 möglichen Punktenauf einem hohen Niveau. Im Frühjahr war der Indikator auf 67 Punkte abgestürzt, heißt es in einer Pressemitteilung der Kammer.
Betriebliche Schwerpunkte machen den Unterschied
Auch wenn sich eine Erholung andeutet, gibt es große Unterschiede je nach betrieblichen Schwerpunkten. Besonders hart haben die Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung zum Beispiel Friseure und Kosmetiker getroffen. Aber auch Gesundheitshandwerke wie Zahntechniker, Augenoptiker oder Hörakustiker oder im Messebau tätige Betriebe werden die fehlenden Umsätze nicht mehr erwirtschaften, so Hagen Mauer, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg. „Angesichts steigender Infektionszahlen muss ein gemeinsames Bewusstsein für den dringenden Handlungsbedarf gefunden werden sowie eine zielführende Balance zwischen Gesundheitsschutz und der Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens. Zu Recht liegen die angekündigten Schritte zur Eindämmung des Infektionsgeschehens im privaten Bereich“, wird Mauer weiter zitiert.
Ostdeutsche Handwerkskammern beschließen Resolution
Noch sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch im Handwerk nicht überstanden. Vielmehr zeichnet sich der Trend ab, dass die coronabedingten Einbrüche die Branche, insbesondere im Kraftfahrzeug-, Gesundheits- und im Personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe, zeitverzögert erreichen werden. Die Kammerpräsidenten Ostdeutschlands haben daher am 23. Oktober 2020 eine Resolution beschlossen. Sie fordern unter anderem steuerliche Entlastungen für den handwerklichen Mittelstand und unbürokratische Kreditzusagen zur Überbrückung der Krise. Zudem appellieren die Kammern an die Politik, öffentliche Aufträge für Bauleistungen kurzfristiger und in kleinen Losen zu vergeben. Denn auch die Baubranche sei nicht vor Einbrüchen geschützt.
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Die Handwerkskammer Magdeburg hat die Hotline +49 391 62680 eingerichtet. In Halle werden Fragen rund um Corona unter +49 345 2999221 von der Handwerkskammer beantwortet.