Von der Wissenschaft zur Wirtschaft
„Einen Kunden hatte ich bereits“, sagte Daniel. Sein persönliches Netzwerk war eine gute Ausgangslage für sein Business. In der Zeit am Fraunhofer-Institut in Magdeburg, in der Daniel zum Thema AR forschte, und anschließend als Mitarbeiter einer jungen Agentur, die das Thema vermarktete, sammelte er wertvolle Kontakte in Forschung und Wirtschaft.
„Als Angestellter schnupperte ich dreieinhalb Jahre Startup-Luft“, so der Gründer. „Eine spannende Erfahrung. Man hat unter anderem ein Gefühl dafür bekommen, was man vielleicht auch anders machen würde.“ Die Bedingungen seien jedoch ein wenig zu perfekt gewesen. Ein finanzstarker Investor machte alles möglich. Dabei fiel die wesentliche Frage nach dem Bedarf am Markt in den Hintergrund.
Der Markt ließ auch Daniel im Stich. Ein Jahr nach der Gründung von 3DQR blieben die Aufträge aus. „Es wurde zunehmend schwieriger, die Technologie weiterzuentwickeln und parallel damit Geld zu verdienen“, sagt der Unternehmer. Dass er jemals mehr als drei Mitarbeiter beschäftigen und mit internationalen Softwarekonzernen verhandeln würde, damals noch unvorstellbar.
Weniger Druck durch Gründerstipendium
„In dem Moment habe ich mich das erste Mal mit Fördermöglichkeiten auseinandergesetzt und bin unter anderem auf den Investforum Startup-Service in Halle gestoßen“, erinnert sich Daniel. Das Angebot der Univations GmbH, einem An-Institut der Martin-Luther-Universität Halle, half, die Verbindung zu neuen potenziellen Investor*innen herzustellen. „Über die Investitionsbank bekam ich kurzfristig das ego.-START-Gründerstipendium und das hat über eineinhalb Jahr den Druck rausgenommen."
Von der Technologie und dass aus ihr noch viel herauszuholen ist, davon war Daniel immer überzeugt. Schon als er während des Mechatronik-Studiums das erste Mal die Weltkugel durch eine Virtual-Reality-Brille betrachtete, war er fasziniert.
Mit seiner Begeisterung wusste Daniel schon früh zu überzeugen. Seit der Gründung von 3DQR hat er zwei Business Angels an seiner Seite, die es dem Unternehmen ermöglichten zu wachsen. Nicht nur die Mitarbeiterzahlen wuchsen, auch die Umsätze. Im Jahr 2019 gab es durch die Venture-Capital-Gesellschaft bmp nochmals Kapital in 7-stelliger Höhe. „Damit konnten wir unsere Technologie weiterentwickeln und unseren Vertrieb professionalisieren“, sagt Daniel.
„Ich glaube, gerade Entwickler reizen spannende Aufgaben oft mehr als das große Geld.“ — Daniel Anderson